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SCHACHSEMINAR 14. - 17.05. 2015
K E V E L A E R



Alle Seminarteilnehmer des Dortmunder SV vor dem Parkhotel in Kevelaer 2015
(v.l.): Labsch, Busse, Hirschler, Sobottka, Schleuß, Kuttnick, Beckers, Krämer, Becker(Referent), Kaß, Marienfeld, Grawe, Lanwehr, Waldmann, Heinrich.


Dorfkirmes in KevelaerBis in den März dauerte es diesmal, bis mit den konkreten Planungen für das anstehende Schachseminar begonnen wurde. Klaus Lanwehr zeichnete diesmal für die Wahl der Unterkunft. Das Parkhotel in Kevelaer wird auch vom Lehrteam des Schachbunds NRW für diverse Aus- und Weiterbildungsveranstaltungen genutzt. Die Hotelleitung und das Personal sind Schachspielererfahren, das vermeidet von Anfang Missverständnisse. Um es gleich vorweg zu sagen: die komfortable Unterkunft ließ es an nichts fehlen, alle unsere Wünsche wurden erfüllt und mit einem großzügigen Seminarraum wurden wir zusätzlich verwöhnt. Mit 14 Teilnehmern, die allesamt z.T. schon längjährige Seminarerfahrung hatten, wurde trotz des späten Anmeldetermins eine angenehme Gruppengröße erreicht. Anders als im vergangenen Jahr waren alle Teilnehmern in der weiträumigen Hotelgalerie untergebracht. Unser beliebter Referent Peter Becker wurde erneut von Christoph Waldmann aus Hannover mitgebracht. Die langjährigen Zimmergenossen teilten wie gehabt ihr Doppelzimmer, die übrigen waren in sehr großen Einzelzimmern untergebracht. Der im Vergleich zu früheren Jahren höhere Vollpensionspreis wurde neben der komfortablen Unterbringung auch durch das zusätzliche Angebot von Kaffee, Tee und Kuchen am Nachmittag und ein sehr gutes Essen mit vielen frischen Zutaten gerechtfertigt.

Kreuzfahrt auf dem Rhein Uli Kaß überraschte seine Mitfahrer bei der Anfahrt. Er überquerte den Rhein mit einer Autofähre und ließ für einen Moment ein Kreuzfahrtgefühl aufkommen. Alle anderen reisten über die Autobahn mit dem PKW an. Die Dorfkirmes brachte manches Navi ins Schwitzen, aber letztlich erreichten alle entspannt das Ziel. Der Nachmittag wurde zur Erkundung der Örtlichkeiten genutzt, manch einer musste den Weg von der Rezeption zum Zimmer zweimal gehen, um ihn sich einzuprägen. Wir sind eben nicht mehr die Jüngsten, aber ins angrenzende Seniorenstift wollte spontan doch niemand einziehen. Zum Abendessen gab es wahlweise Salat mit Spargel, Tafelspitz oder Schweinehüftsteak. Eine Vorsuppe und zum Nachtisch Eis mit Kirschen traf die Geschmäcker aller Teilnehmer.

Carlsen-Vachier-Lagrave

Unser beliebter Referent begrüßte uns zu traditioneller Eröffnungsuhrzeit um 19:30 Uhr. Peter Becker hatte natürlich einige Informationen zum Wallfahrtsort parat. Das Seminarthema lautete in diesem Jahr: "Bauernstrukturen". Und dazu gab es im vergangenen Jahr reichlich Partienmaterial, die Peter für das Seminar aufbereitet hatte. Los gings mit einer Stellung aus der Partie Carlssen-Vachier-Lagrave (rechts).

In den Partiebeispielen wurde das Seminarthema deutlich. In der Partie So-Yermolinski (Schach 2/2015) gab es mit den hängenden Bauern gleich anspruchsvolle Kost. Peter erinnerte gern daran, dass dies einmal ein Thema eines ganzen Seminars war. Und ihm die Wirtin des Hotels an der Mosel später eingestand, noch nie eine Gruppe gehabt zu haben, die so viel Wein getrunken hätte. An das letztere (aber an nicht viel mehr) konnten sich auch die Schachfreunde erinnern. Weiter gings mit dem erst 15-jährigen Wei Ji gegen die Niederländerin Anne Haast (Schach 3/2015). Dort führte eine Neuerung im 16.Zug nach der falschen Antwort geradewegs in den Orkus. Um 21.30 Uhr waren müde Teilnehmer froh, nur noch die Stellung des Tages aus Ivanchuk- Jobava (W: Kd5, Ta3, Bc3, e5, f5, g4, h2; S: Kb6, Tc4, Ba5, b5, f7, g6, h7) lösen zu müssen. Selbst die Karten hatten Ruh'.


Schach am Freitag


Ein opulentes Frühstücksbüffet ist doch etwas Feines! Ausgeschlafen fanden sich die Teilnehmer wieder im Wintergarten ein. Manch einer hatte sich abends noch auf der Kirmes umgeguckt. Hellwach wurde die Stellung vom Vorabend gelöst. Danach wurde die Partie Kasimdshanov-Andrejkin (Schach 11/2014) lange besprochen. Der richtige Umgang mit dem geschlossenen Zentrum fand viele Interessierte. Zwei Partien aus dem WM-Zyklus (Schach 12/2014) folgten. In ersterer ging es um die Grundreihenschwäche, im zweiten Beispiel um das Spiel mit/gegen den Freibauern. Eine Partie von Filiz Osmanodja (Schach 11/2014) zeigte das Talent, was die Nachwuchsspielerin ab und an aufblitzen lässt. Nach der Mittagspause bekamen alle Schachfreunde einen Aufgabenzettel mit der Bitte, sich bei dem schönen Wetter erst allein und ohne Bretter um die Lösungen zu kümmern. Danach durfte auch gespielt werden. Die übersichtliche Studie (W: Kb8, Bg6, h5; S:Ke7, Sa2, Bb5) beschäftigte neben der schweren Wahl zwischen Zanderfilet, Schnitzel Wiener Art und Salat mit Ei und Thunfisch als Hauptspeise im 3-Gänge-Menü die Gemüter.

Bearbeiten des Arbeitsblatts
Die strahlende Sonne und das ausgeteilte Arbeitsblatt brachte die Gruppe im Innenhof des Hotels ins Schwitzen
Die Gruppe prostet in die Kamera
Im gemütlichen Wintergarten grüßen gutgelaunte Schachfreunde die Daheimgebliebenen mit Wasser, Wein und Bier (es ist das Pils vom Fotografen, dass einsam auf dem Tisch verschalt)



Samstag mit Schach


Am Samstag labten sich alle Schachfreunde am Frühstück und mittags wählten sie entweder einen von zwei Eintöpfen oder ein Omelette. Der Chronist machte sich auf den Weg zum NRW-Viererpokal-Achtelfinale, das zwar verloren ging, für unseren Verein aber einen lange nicht mehr gekannten sportlichen Höhepunkt darstellte. Vom Partienmaterial kann hier nichts vorgestellt werden. Wer das vermisst: einfach im nächsten Jahr mitfahren! Diese Stellung beschäftigte die Seminarteilnehmer den Nachmittag über: W:Kc1, Db1, Bb3, a3, b6; S:Kb4, Sh8, Ba5, c3, d4, e5, f6, g7, e2, f2. Die Stellung zum Abend kam aus Schach 6/2014: W:Kd5, Sa2, Ba7, f2; S:Kg2, Sb5, Bd3. Tipp vom Chronisten: auf das Pattmotiv achten!

Volle Konzentration
Sobottka-Krämer Hirschler-Labsch Heinrich-Kuttnick
Grawe-Waldmann Busse-Beckers Schleuß-Kaß

Abends gab es Büffet, u.a. mit einem ganzen Lachs! Und danach wurden wie am Vortag die Skatkarten ausgepackt. Allerdings nahmen wie am Vorabend die Konzentration und das Spielniveau mit fortschreitender Spieldauer erheblich ab.


Sonntagmorgen mit Schach


Mit der Partie Martin-Teske (Schach 5/2015) wurden die Schachfreunde zum Seminarbeginn "geweckt". Die Kombination aus alten Zeiten erfreute alle. Mit der folgenden Perle von Bilbao (Grischuk-Rodshtein) wurde das Niveau deutlich anspruchsvoller. Zum Nachspielen gut geeignet ist sie ein lehrreiches Beispiel für gut und für miserables Zusammenspiel der Figuren. Nach der obligatorischen Pause zum Zusammenpacken und Zimmerräumen ging es mit einer Bundesligapartie aus 2014 weiter. Dort zeigte der Ungar Rapport dem Hanseaten A.Donchenko deutlich seine Grenzen auf. Die Teilnehmer eröffnet dazu noch einen Nebenkriegsschauplatz und diskutierten über die Badewanne im Schach. Eine zweite Partie von Rapport gegen Tari aus Wijk aan Zee beendete die unentschiedene Diskussion. In der Fragestunde beschäftigten neben einigen Individualfragen zwei Stellungen die Schachfreunde:
Caruana-PonomarjovKramnik-Meier
Caruana-Ponomarjov
Kramnik-Meier

Mittags wurden wir erneut mit Büffet verwöhnt. Natürlich wurde beim Essen über das kommende Jahr gesprochen, und natürlich wurde die Zeit um den Feiertag wieder in Gedanken geblockt. Den Teilnehmern war klar, dass 2016 nicht wieder so spät mit den Planungen begonnen werden sollte. Aber die Frage, wer die Planung übernimmt, blieb weitgehend offen. Verabredet ist, dass sich aus dem Kreis der Mitfahrer ein Team kümmern soll. Lag's an der Erinnerung an den Wein? Für Eingeweihte: überlegt wurde die Rückkehr ins Hotel Schwan.
Prozession im Wallfahrtsort
Die Gelegenheit war günstig: für die Fortsetzung unseres Seminars konnte noch nie einfacher eine Kerze angezündet werden



Das Bild von der Fähre stammt von Ulrich Kaß, die übrigen Bilder von Klaus Lanwehr ©2015